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Sonnenhäuser durch Altbausolarisierung

Die Realisierung eines Sonnenhauses ist eine sehr spannende und für den Nutzer eine auf lange Sicht gesehen sehr effiziente und ressourcenschonende Art und Weise die Anforderungen des komfortablen und behaglichen Wohnens mit einem ökologischen Umgang mit der Umwelt zu verbinden.

Baukonzept eines Sonnenhauses und die richtige Orientierung zur Sonne

Etwa ein Drittel der Primärenergieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) wandeln wir in Wärme um, davon wird der größte Teil für Raumheizung und Warmwasser verwendet. Der Klimawandel und die Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern, deren Vorräte in wenigen Jahrzehnten zur Neige gehen, zwingen zu schnellem Handeln. Weitgehend solar beheizte Wohnhäuser zeigen bereits heute, wie wir diese Herausforderung ohne Verlust an Lebensqualität meistern können. Es gilt aber nicht nur im Bauen neue Standards zu setzen, sondern auch die Energieverbräuche im Gebäudebestand drastisch zu reduzieren. Durch sinnvolle Sanierungsmaßnahmen und eine große thermische Solaranlage lässt sich der Wärmeverbrauch auf ein Drittel bis ein Viertel senken. Nur unter diesen Voraussetzungen reichen in Zukunft die Ressourcen nachwachsender Rohstoffe (wie Holz) aus um den Restenergiebedarf zu decken.

Planungsgrundlagen des Sonnenhauses - Vorgehensweise

Nachfolgend möchten wir Ihnen die grundlegenden Schritte zur Altbausolarisierung im Überblick beschreiben:

  • Kompetente Energieberatung: Der Weg vom (K)Altbau zum Sonnenhaus führt in der Regel nur über eine konsequente energietechnische Sanierung. Dies muss mit Sachverstand und Weitblick angegangen werden. Zu empfehlen ist eine gründliche Analyse des Ist-Zustandes von Gebäude und Heizungsanlage durch einen dafür ausgebildeten Energieberater oder Architekten. Der Bestandsaufnahme folgt eine Zusammenstellung sinnvoller Energiesparmaßnahmen mit Angabe der jeweiligen Heizkosteneinsparung und den Investitionskosten, sowie von Informationen über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten. Unter bestimmten Voraussetzungen wird auch die Beratung gefördert („Energiesparberatung vor Ort“). In Erfahrung zu bringen ist auch, ob sich das Gebäude überhaupt grundsätzlich von seiner Ausrichtung und Verschattungssituation her für den Umbau zu einem Sonnenhaus eignet. Um ideale Voraussetzungen für eine steile Kollektorneigung und die Aufstellung eines Großspeichers zu schaffen, sind manchmal zusätzliche bauliche Maßnahmen erforderlich. Ansonsten sind fast immer auch Lösungen mit kleineren Solaranlagen sinnvoll umsetzbar.
  • fachgerechte Planung und Ausführung: Sowohl die Sanierungsmaßnahmen am Gebäude als auch die Umrüstung auf ein regeneratives Heizsystem müssen von erfahrenen Fachleuten geplant und ausgeführt werden. Laienhaftes „Flickwerk“ kann hier mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Vom (K)Altbau zum Sonnenhaus

Wer mit niedrigen Heizkosten komfortabel wohnen und mit Sonnenenergie unabhängig heizen will, muss deshalb nicht neu bauen. Die Mehrzahl bestehender Wohngebäude ließe sich zu vollwertigen Sonnenhäusern umrüsten. Das Ziel sollte sein, den Heizenergiebedarf durch Dämmmaßnahmen und den Einbau neuer Fenster um mindestens die Hälfte zu reduzieren und 50% des verbleibenden Gesamtwärmebedarfes mit einer Solaranlage zu decken. Die hierfür aufzubringenden Investitionen können eine Größenordnung von 120 bis 150 TSD Euro für ein Einfamilienhaus erreichen; immerhin würde ein entsprechender Neubau mehr als das Doppelte - zuzüglich Grundstück - kosten. Häufig wird auch übersehen, dass eine energetische Altbausanierung höheren Wohnkomfort und eine entsprechende Wertsteigerung des Gebäudes bedeutet. Dennoch scheuen viele Haubesitzer den „großen Wurf“. Sie glauben durch sukzessives Stopfen von „Energielöchern“ den exponentiell anwachsenden Heizkosten entgegensteuern zu können. Ein paar Jahre lang mag diese Rechnung scheinbar aufgehen.

  • Gebäudesanierung: Der Weg vom (K)Altbau zum Sonnenhaus führt in der Regel nur über eine konsequente energietechnische Sanierung des Gebäudes. Dies muss mit Sachverstand und Weitblick angegangen werden. Nur durch einen erheblich verbesserten Dämmstandard kann mit vertretbarem Aufwand ein solarer Deckungsgrad von über 50% erzielt werden. Um ideale Voraussetzungen für eine steile Kollektorneigung und die Aufstellung eines Großspeichers zu schaffen, sind manchmal zusätzliche bauliche Maßnahmen erforderlich.
  • Ausrichtung der Kollektoren: Wie beim Neubau darf die Kollektorfläche bis zu 30 Grad nach Westen oder Osten abweichen. Eine Neigung von mindestens 35 Grad, möglichst 45-60 Grad wäre gut um die Wintersonne besser nutzen zu können und zu hohe Temperaturen im Sommer zu vermeiden. Wenn das Dach diese Voraussetzungen nicht erfüllt, gibt es die Möglichkeit Kollektoren aufzuständern, an einer verschattungsfreien Südfassade oder auf einem Nebengebäude anzubringen.
  • Einbau eines Pufferspeichers: Zur Speicherung der Sonnenwärme wird ein möglichst großer Solartank gebraucht. Hier sind im Altbau durch die gegebenen Platzverhältnisse (Raumhöhe, Türbreiten) meist Grenzen gesetzt. Deshalb werden häufig platzgeschweißte Pufferspeicher eingebaut, die in Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengeschweißt werden. Die mögliche Einbaugröße des Pufferspeichers bestimmt i.d.R. die mögliche Dimensionierung der Solaranlage. Weniger empfehlenswerte Alternativen sind die Aneinanderreihung mehrerer kleinerer Speicher, das Vergraben des Speichers im Erdboden oder die Unterbringung in einem unbeheizten Anbau.
  • Niedertemperaturheizung: Je niedriger die Heiztemperatur umso höher der Solarertrag! Ideal für Wohnkomfort und Solarertrag ist eine Flächenheizung. Wandheizungen können eher nachgerüstet werden als Fußbodenheizungen und sind außerdem ein gutes Mittel gegen feuchte Mauern. Doch auch eine vorhandene Heizkörperheizung kann durch die nachträgliche Wärmedämmung der Außenhaut und den Einbau neuer Fenster auf niedrigerem Temperaturniveau betrieben werden.
  • Nachheizung mit Biomasse: Für die Nachheizung des Pufferspeichers bieten sich – je nach Wärmebedarf des Gebäudes, Investitionsbereitschaft und Komfortbedürfnis der Bewohner verschiedene Möglichkeiten an. Zum Beispiel kann die vorhandene Ölheizung durch eine ebenfalls vollautomatisch betriebene Holzpellet-Zentralheizung ersetzt werden, wobei der Tankraum als Brennstofflager genutzt wird. Alternativ bietet sich ein Holzvergaserkessel an. Bei gutem Dämmstandard kommen auch wohnraumbeheizte Pellet- oder Stückholzöfen mit Wassereinsatz in Betracht.