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Steigenden Energiekosten ein Schnippchen schlagen!

21.10.2021 - Mit unseren 10 einfachen Spartipps reduzieren Sie in der kalten Jahreszeit Ihren Energieverbrauch und sparen dadurch merklich Heizkosten.

1. Kleiner Dreh am Thermostat

Ist die Raumtemperatur höher als erforderlich, bedeutet das unnötig verbrauchte Energie. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Mit dem Thermostat können Sie selbst Ihre Wunschtemperatur einstellen - auf einer Skala bis 5. Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied. Eine gemütliche Wärme erzielen Sie schon mit Stufe 3. Im Schlafzimmer reichen oft auch 18 Grad, in weniger genutzten Räumen 16 Grad. Wichtig ist, dass gerade kühlere Räume gut belüftet werden und Türen zu wärmeren Räumen geschlossen sind. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und Schimmel entstehen.

Zum Aufheizen sollte ein Thermostatventil nicht auf die höchste Stufe, sondern immer auf die gewünschte Temperatur eingestellt werden. Der Thermostat öffnet automatisch die Leitung so lange, bis die Wunschtemperatur im Raum erreicht ist. Wenn es nicht warm genug wird, hat das dann meist andere Gründe: etwa undichte Fenster und Türen (siehe Tipp 8) oder fehlende Wärmedämmung.

2. Gluckern nicht erlaubt

Wenn die Heizkörper nicht richtig oder unterschiedlich warm werden und Gluckergeräusche zu hören sind, ist eventuell Luft im System. So wird mehr Energie benötigt, um einen Raum zu heizen. Abhilfe schafft die schnelle und einfache Entlüftung, nach der ein Heizkörper wieder komplett mit Wasser gefüllt ist. Mit einem Entlüfterschlüssel können Sie ganz einfach selbst die Luft aus dem heißen Heizkörper rauslassen.

Sowohl vor als auch nach einer Entlüftung sollte der Druck im Heizungssystem geprüft und gegebenenfalls Wasser nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Hausmeister oder der Hausverwaltung nötig. Erstreckt sich Ihre Wohnung über mehrere Etagen, ist es sinnvoll, zuerst die unteren Heizkörper zu entlüften und zum Schluss die obersten. Mieter sollten vorher mit ihrem Vermieter darüber reden.

Bevor Sie ein Entlüftungsventil öffnen, stellen Sie einen kleinen Behälter darunter, mit dem Sie austretendes Wasser auffangen können, und legen Sie einen Lappen bereit. Drehen Sie das Thermostatventil nun vollständig auf (meist Stufe 5) und lassen Sie den Heizkörper warm werden. Dann öffnen Sie kurz das Entlüftungsventil, bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Danach das Ventil wieder fest verschließen. Jetzt können Sie das Thermostat wieder herunter drehen.

Andere Ursachen können sein: Die Heizkurve der Heizungsregelung ist nicht optimal eingestellt oder ein hydraulischer Abgleich notwendig.

3. Heizkörper freihalten

Wenn Heizkörper hinter Vorhängen versteckt sind oder mit Möbeln zugestellt, können sie ihre Wärme nicht richtig an den Raum abgeben. Das Zimmer wird dann nicht so gut und gleichmäßig warm, wie es angesichts des heißen Heizkörpers eigentlich möglich wäre. Die Heizenergie wird also nicht voll ausgenutzt.

Um diesen Effekt zu vermeiden, sollten Sie Ihre Einrichtung entsprechend gestalten. Die einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann.

Ein Sofa zum Beispiel sollte mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben. Vorhänge an Fenstern mit Heizkörpern darunter sollten nicht bodenlang sein, sondern oberhalb der Wärmespender enden. Von eigens montierten Heizkörperverkleidungen zur Verschönerung des Raumes ist vor diesem Hintergrund gänzlich abzuraten.

Auch wichtig: Halten Sie Ihre Heizkörper sauber, denn auch Flusen und Staub können die Heizleistung mindern.

4. Bei Abwesenheit auf Sparflamme

Wenn niemand zu Hause ist, muss es dort auch nicht wohlig warm sein. Ein Absenken der Temperatur bei Abwesenheit spart Energie. Wenn Sie dafür aber ungern jedes Heizungsventil einzeln bedienen möchten, können Sie auf technische Hilfe setzen: programmierbare oder vernetzte Thermostate.

Programmierbare Thermostate eignen sich vor allem für Haushalte mit regelmäßigen Abläufen. Zu Zeiten, in denen die Bewohner für gewöhnlich nicht zu Hause sind, bleibt die Wohnung zum Beispiel kühler. Rechtzeitig vor der Rückkehr erwärmt sich die Heizung dann wieder, bis die zuvor eingestellte Wunschtemperatur erreicht ist. Außerdem kann zum Beispiel das Bad punktgenau zur morgendlichen Dusche vorgewärmt sein und abends automatisch eine Nachtabsenkung einsetzen.

Vernetzte Thermostate sind in ein sogenanntes Smart Home eingebunden, die auch von unterwegs über das Internet gesteuert werden können. Sie bieten sich vor allem für Personen mit unregelmäßigem Alltag an, die nicht immer im Voraus planen können, wann die Wohnung warm sein soll und wann nicht.

Ihr Komfort steigt also, und die Haushaltskasse wird auf Dauer entlastet. Denn eine regelmäßige Absenkung um vier Grad etwa während der Arbeitszeit und nachts kann die Heizkosten um bis zu zehn Prozent verringern. Die Einsparung hängt aber natürlich stark vom bisherigen Heizverhalten ab.

Für die Umrüstung auf die elektronische Steuerung muss nur der Thermostatkopf ausgetauscht werden. Das ist der sichtbare, drehbare Teil des Thermostatventils, an dem Sie die Temperatur einstellen. Das können nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Mieter selbst machen.

In Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungen mit einer Etagenheizung lassen sich die meisten Funktionen auch an der zentralen Heizungsregelung (siehe Tipp 5) einstellen. Das macht unter Umständen eine zusätzliche Investition überflüssig.

5. Heizungsanlage richtig einstellen

Einstellungen werden oft nicht mehr verändert, wenn die Heizung einmal in Betrieb genommen worden ist. Im Extremfall befindet sich die Kesselsteuerung sogar noch in der Werkseinstellung bei Auslieferung und wurde nie auf das jeweilige Gebäude angepasst. 10 bis 15 Prozent Energieeinsparung sind hierbei ohne weitere Investitionen möglich.

Das Sparpotenzial liegt dabei insbesondere in einer auf den Nutzer zugeschnittene Zeitsteuerung der Anlage. In den meisten Fällen können Absenkungszeiten programmiert werden. Viele Hausbesitzer kennen bereits die Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur abgesenkt wird. Aber auch eine Tagabsenkung macht zum Beispiel bei längerer Abwesenheit Sinn. Mit einem Wochenprogramm können Sie sich Ihr persönliches Heizprofil zusammenstellen.

Gar nicht zu heizen anstelle einer Absenkung, ist dagegen nicht ratsam. Die Innenwände kühlen zu stark ab und das Schimmelrisiko steigt.

Wenn im Sommer die Heizungsanlage komplett abgeschaltet wird, sind weitere Einsparungen möglich. Wird das warme Wasser über den Kessel erzeugt, lassen sich viele Anlagen auf einen reinen Warmwasserbetrieb umstellen. Dabei dürfen Sie nicht vergessen, die Anpassung der Uhr im Heizungsregler auf Winter- und Sommerzeit vorzunehmen - sofern dies nicht automatisch geschieht.

Etwas komplizierter ist es, die Vorlauftemperaturen richtig einzustellen. Diese sollten mittels der Heizkurve so niedrig wie verträglich eingestellt werden. Idealerweise wird die Temperatur so niedrig ausgewählt, dass der Raum bei voll geöffneten Thermostatventilen noch ausreichend warm wird. Hier hilft Ihnen ein Fachbetrieb gerne weiter.

6. Heizungskörpernischen dämmen

Besonders in Gebäuden aus den 1960er und 70er Jahren sind Heizkörpernischen in Außenwänden sehr häufig anzutreffen und noch nicht gedämmt. Durch die geringere Wandstärke und die hohe Temperatur des Heizkörpers auf der Wandinnenseite ist der Wärmeverlust besonders hoch. Jährlich gehen hier pro Quadratmeter Heizkörpernische bis zu 15 Euro Heizwärme verloren. Deshalb kann schon mit geringen Dämmstärken einiges an Heizkosten gespart werden.

Soll der Heizkörper an seiner bisherigen Stelle verbleiben, so ist in der Regel nicht viel Platz und es muss mit Hochleistungsdämmstoffen wie Polyurethanplatten oder Aerogelmatten gearbeitet werden. Hierbei ist es sehr wichtig, dass die Dämmung an allen Seiten luftdicht mit der Wand verbunden wird. Da dies nicht immer gewährleistet werden kann, besteht ein erhöhtes Schimmelrisiko. Für weitere Einsparungen ist es gut, wenn auf der Dämmung eine Aluminium-Kaschierung angebracht ist. Sie reflektiert die Wärmestrahlung zur Raumseite hin. Die Kosten betragen je nach Material 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter.

Energetisch günstiger ist es den Heizkörper zu versetzen und die Heizkörpernische mit einem mineralischen Dämmstoff auszufüllen bzw. mit Porenbeton auszumauern.

Soll die Fassade in absehbarer Zeit erneuert werden, sollte in Erwägung gezogen werden, statt der Dämmung der Heizkörpernischen auf der Innenseite, die Außenwand von außen zu dämmen.

7. Heizungsrohre dämmen

Befinden sich die Heizungsrohre im unbeheizten Keller und sind sie nicht gedämmt, geben sie die Wärme an den Raum ab. Hierbei geht unnötig Energie verloren. Daher sollten die Rohre mit einer Wärmedämmung versehen werden.

Dämmen Sie in Eigenleistung macht sich die Investition bereits in weniger als einem Jahr bezahlt. Denn jeder Meter Rohr zählt und bringt jährlich bis zu 14,- Euro Einsparung. Es gibt vorgefertigte Dämmschalen oder -schläuche, die einfach um die Rohre gelegt und verklebt werden. Die Rohrdämmung sollte in etwa dieselbe Dicke haben, wie die Dicke der Heizungsrohre. Die Anbringung sollte möglichst lückenlos erfolgen, so dass anschließend kein blankes Metall mehr zu sehen ist. Die geeigneten Materialien zum fachgerechten Dämmen gibt es in jedem Baumarkt. Die Kosten betragen je nach Material und Dämmstärke zwischen 3,- und 10,- Euro pro Meter Rohr.

Etwas teurer wird es, wenn Sie nicht selber Hand anlegen wollen und stattdessen einen Heizungsfachbetrieb beauftragen. Vorteil hierbei ist, dass dieser auch die benötigten Formstücke für Ventile und Pumpen besorgen kann. Auch über diese Elemente geht Energie verloren. Das gilt übrigens auch für die Verteilungsrohre des Warmwassers im Haus, wenn es einen zentralen Speicher im Keller gibt.

Wenn Sie Mieter sind und es in Ihrem unbeheizten Keller ungedämmte Heizungsrohre gibt, sollten Sie Ihren Vermieter darauf hinweisen. Er ist nach der gültigen EnEV zur nachträglichen Dämmung verpflichtet.

8. Fenster und Türen abdichten

Undichte Fenster oder Außentüren sorgen für unangenehme Zugluft und Wärmeverluste in der Wohnung. Um die Dichtheit zu prüfen, klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein. Falls sich das Papier bei geschlossenem Rahmen nicht herausziehen lässt, ist das Fenster an dieser Stelle dicht genug. Wiederholen Sie den Papiertest an mehreren Stellen.

Bei Fenstern reicht es meistens schon, die Dichtprofile zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren. Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz kann oftmals nachträglich ein Dichtprofil, ein sogenannter Kältefeind, eingebaut werden. Haben Sie einen Windfang, sollten Sie ihn bei kalter Witterung stets geschlossen halten.

9. Rollladenkästen dämmen

Ungedämmte Rollladenkästen sind bei vielen Gebäuden ein Schwachpunkt, da sie nur sehr dünne Wände haben und zudem konstruktionsbedingt nie ganz winddicht schließen. In vielen Fällen ist eine Dämmung mit geringem handwerklichen Aufwand möglich. Und die Eigenleistung lohnt sich: Denn jeder Quadratmeter bringt bis zu 10 Euro Einsparung pro Jahr. Hinzu kommen Einsparungen durch Abdichtungsmaßnahmen.

Wenn Sie die Rollladenkästen erhalten möchten, sollten Sie diese gut abdichten und von innen an allen 5 Seiten zum beheizten Raum hin dämmen. Möglich ist dies mit einem für den jeweiligen Kasten individuellen Formteil oder einer flexiblen Dämmplatte, die in den vorhandenen Kasten eingepasst und fixiert wird. Besser ist jedoch die Verwendung von Hochleistungsdämmplatten aus Polyurethan oder Phenolharz, da sie eine geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen. Sie müssen passgenau zugeschnitten und eingebaut werden. Die Maßnahmenkosten betragen je nach Material und Dämmstärke zwischen 15 und 30 Euro pro Quadratmeter.

Zusätzlich sollten Gurtdurchführung und Rollladenspalt mit einer Bürstendichtung versehen werden, um Zuglufterscheinungen zu vermindern. Hierfür sind Kosten von 10 bis 15 Euro pro Rollladenkasten einzuplanen.

Mieter sollten vorher Rücksprache mit ihrem Vermieter halten.

10. Lüften gehört zum sparsamen Heizen

Richtiges Lüften ist gar nicht schwierig und spart Energie. Die wichtigste Regel lautet in der Heizperiode: Mehrfach täglich stoßlüften, nicht dauerhaft kipplüften. Das heißt, dass die Fenster immer nur für wenige Minuten, dafür aber möglichst komplett geöffnet werden. So wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen. Sind die Fenster wieder geschlossen, muss die Heizung danach nur die frische Luft erwärmen, nicht die massiven Bauteile.

Das geht viel schneller und braucht deutlich weniger Energie. Noch schneller und sparsamer geht der Luftaustausch übrigens vonstatten, wenn gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig geöffnet werden, also Durchzug entsteht.

Wenn die Fenster geöffnet sind, die Heizkörper abdrehen! Sonst wird teure Energie nutzlos verheizt, weil die abgegebene Wärme einfach sofort wieder durchs offene Fenster entschwindet. Und nicht vergessen: Nach dem Lüften wieder Thermostat öffnen.